Manfred Veraguth

»Besser ein ordentliches Theater, als die Tingel-Tangel-Wirtschaft in allen Quartieren«

Die Theatertopographie und das Theaterpanorama der Stadt Bern um 1900

Bern hat eine lange Theatertradition. Das Theaterwesen der Bundesstadt um 1900 wurde aber noch nie gründlich untersucht. Diese Lücke füllt nun dieses Buch, das sich gleichzeitig auf neue Forschungswege begibt. Im Gegensatz zu einem Großteil theaterhistoriografischer Arbeiten, die auf Personen-, Institutions- oder Theaterformgeschichte in diachroner Darstellung fokussieren, beschäftigt sich diese Arbeit mit der Synchronizität unterschiedlicher Theaterformen. So wird erstmals die Theaterlandschaft der Stadt Bern während einer Phase enormen Bevölkerungswachstums in ihren charakteristischen Theaterformen vorgestellt.

Erfasst werden in dieser materialreichen Studie vier hauptsächliche Theaterformen, nämlich das künstlerische Theater, die Schaustellungen, das Varieté und das Volkstheater. Empirische Grundlage bilden sämtliche Theaterveranstaltungen der Stadt Bern für vier Beispieljahre (1892, 1899, 1906, 1913). Die insgesamt über 5.600 Aufführungen stehen im Anhang für weitere Studien zur Verfügung.

Richtet der erste Teil der Arbeit sein Augenmerk auf die Auswertung der Beispieljahre, um mengenmässige Aussagen zu Formen und Orten zu machen, so untersucht der zweite Teil die Gesellschaftsfunktion der Theaterformen sowie deren Wechselspiel und Konkurrenzverhältnis.

Neben neuen Erkenntnissen, etwa der zahlenmäßigen Dominanz des Varieté, welche die Schweizer Theaterentwicklung für die Zeit um 1900 in einem neuen Licht darstellt, überrascht die Studie auch mit dem Resultat, dass die Veranstaltungsdichte um 1900 in etwa derjenigen im gegenwärtigen Bern entspricht.

  • ISBN: 978-3-86525-476-4
  • zahlreiche Abb.
  • 600 Seiten
  • Hardcover
  • Am 12.11.2015 erschienen
  • Deutsch
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