Hrsg. von Ursula Goldenbaum / Hans-Uwe Lammel

Der Weltverbesserer Johann Carl Wilhelm Moehsen (1722 – 1795)

Königlicher Leibarzt – Historiker – Aufklärer in Berlin

Der Band vereint Beiträge einer interdisziplinären Konferenz von Expert:innen der Geschichte, Germanistik, Philosophie-, Medizin-, Wissenschafts- und Kunstgeschichte, der Numismatik und Aufklärungsforschung, die aus Anlass des 300. Geburtstages von Johann Carl Wilhelm Moehsen im Mai 2022 in der Berliner Mendelssohn-Remise stattfand. Der Berliner Arzt war den Zeitgenossen ebenso für seine heiter-liebevolle Hinwendung zu den Patienten bekannt wie für seine tiefgehende Kritik an der preußischen Gegenwart. Der Mitbegründer der bekannten Berliner Mittwochsgesellschaft schrieb die erste Kultur-, Sozial-und Rechtsgeschichte der Mark Brandenburg, worin er die angebliche Vergiftung des Kurfürsten Joachim II. durch einen Juden widerlegte, die bis dahin als historisches Faktum galt.
Als Arzt forderte er eine medizinische Behandlung der Berliner Prostituierten in der Charité und entwickelte eine differenzierte Position zur Inokulation gegen Pocken aufgrund eigener Erfahrung. Der Soziologe nutzte Statistik und erklärte die Ursachen der hohen Selbsttötungsrate unter den Soldaten Berlins aus deren rechtlosen Lebensbedingungen. Der Numismatiker sah Münzen als historische Quellen und hinterließ eine gediegene Sammlung von Brakteaten. Der Sprachforscher klärte die Wurzel des Wortes Hagestolz. Der Kunstsammler erwarb Werke europäischer Meister und arbeitete mit Berliner Künstlern zusammen. Spott und Sarkasmus halfen ihm, trotz Vorurteilen, Autoritätshörigkeit und Ungerechtigkeit nie zu ermüden im Streben nach einer besseren Welt.

  • ISBN: 978-3-98859-016-9
  • 320 Seiten
  • Hardcover
  • Am 10.08.2023 erschienen
  • Deutsch
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