Hans-Günter Klein

»Goethe sein Vorbild«

Felix Mendelssohn Bartholdy, der Dichter und ihre familiären Beziehungen

Dass Goethe für den jungen Felix Mendelssohn Bartholdy zu einem »Vorbild« werden konnte, war nicht nur eine Folge der fünf persönlichen Begegnungen, sondern auch des familiengeschichtlichen Hintergrunds. Im Hause des Berliner Bankiers Abraham Mendelssohn herrschte eine Art Goethe-Kult, in den auch seine Geschwister einbezogen waren und in dem Zelter eine zentrale Vermittlerrolle spielte. Nach dem Tod des Dichters haben dessen Schwiegertochter Ottilie von Goethe und Felix die Kontakte weiterhin gepflegt. Schließlich hat Felix dann ihrem Sohn Walther zwei Jahre lang Klavier- und Kompositionsunterricht erteilt.


Die Darstellung dieser bisher kaum beachteten vielfältigen und ganz unterschiedlichen Beziehungen ist an den Quellen ausgerichtet, die z.T. an schwer zugänglichen Stellen veröffentlicht sind. Systematisch ausgewertet wurden neue Brief-Editionen, die zum erstenmal Korrespondenzen in philologisch zuverlässiger Form bekannt gemacht haben. Auch wurden die Tagesereignisse der Besuche des jungen Felix Mendelssohn auf der Grundlage der Tagebücher Goethes unter Berücksichtigung weiterer Berichte möglichst umfassend beschrieben. Bisher unbekannt waren der Bericht des Hauslehrers Heyse über den Besuch bei Goethe 1822 und etliche Briefe aus dem familiären Umkreis. Die Briefe Walther von Goethes an seine Mutter lassen nun auch das problematische Verhältnis des Schülers zu seinem Lehrer deutlich erkennen. Auch die Frage der Honorierung dieses Unterrichts konnte jetzt eindeutig geklärt werden.

»[Es] bleibt der schön ausgestattete, die wichtigsten Dokumente abbildende und jegliche bibliographische Information bietende Band eine fortan unverzichtbare Quelle für den Forscher und zugleich ein Genuss für den Leser.«

Dieter Martine, Goethe-Jahrbuch 2011

»Hier sind sie nun endlich vereinigt und kommentiert dargeboten: die Primär- und Sekundärquellen, die Haupt- und Nebenquellen zum Verhältnis Goethe–Mendelssohn. […] Klein erzählt […] sachkundig und sachlich über die vielfältigen Beziehungen beider Familien über mehrere Generationen hinweg [und präsentiert] die dazu gehörigen Dokumente aus alten und […] neuen kritischen Drucken […]. [D]ie familiären Konstellationen und einzelnen persönlichen Beziehungen aus einem Zeitraum von 1778 bis 1838 [werden] tief gestaffelt wiedergegeben und mit entsprechender Vorsicht und Weitsicht interpretiert. Eine quellenmäßig fundierte Erzählung einer zentralen Geschichte aus dem klassisch-romantischen Deutschland, auf die man dankbar zugreifen sollte.«


Die vollständige Rezension können Sie bei info-netz-musik nachlesen.

Peter Sühring, info-netz-musik, 29.11.11

»Hans-Günter Kleins Buch über Goethe und die Berliner Bankiers- und Musikerfamilie Mendelssohn ist ein schönes Buch, weil es ein weises Buch ist. [...] Klein stellt den Fortgang der Familienbeziehungen mit neuen Erkenntnissen und Abbildungen bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts anschaulich und bewegend dar.«

Boris Kehrmann, Spielplan, April 2012
  • ISBN: 978-3-86525-245-6
  • Nach Briefen und Tagebüchern
  • 27 s/w Abb. und 5 farbige Abb.
  • 224 Seiten
  • Hardcover
  • Am 04.11.2011 erschienen
  • Deutsch
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