TROLL

Guri Barstad / Marie-Theres Federhofer

Dilettant, Dandy und Décadent

Im Zuge der Décadence bildeten sich im 19. Jahrhundert neben dem Décadent der Dilettant und der Dandy als gesellschaftliche wie literarische Figuren heraus. Die Gemeinsamkeit dieser Lebenshaltungen liegt vor allem in der Suche nach dem richtigen Stil, der es erlaubt, die feinen Unterschiede zum Gros der Gesellschaft hervorzuheben bzw. deren moralische und ästhetische Grundüberzeugungen zu subversieren. Freilich läßt sich das Bemühen um gesellschaftliche Abgrenzung und ästhetische Selbstinszenierung bereits in früheren Epochen beobachten. Insbesondere verweisen die Ausdrücke Dekadenz und Dilettantismus auf eine ältere Tradition, die im 19. Jahrhundert dann wieder aufgenommen und neu reflektiert wurde. Die vorliegenden Beiträge untersuchen Phänomene gesellschaftlicher und ästhetischer Selbststilisierung am Beispiel von Autoren, die in der bisherigen Dekadenz-Forschung eine eher marginale Rolle spielten. Behandelt werden Schriftsteller der römischen Antike (Petronius) bzw. des 19. und frühen 20. Jahrhunderts (W. Raabe, J. Lorrain, L. v. Andrian, K. Hamsun)

Marie-Theres Federhofer: Einleitung: Dilettanten, Dandies und Dekadente
Helene Whittaker von Hofsten: Petronius. A Dandy in Antiquity?
Michael Schmdit: Stopfkuchen. Der Dilettant, der Detektiv
Guri Barstad: Jean Lorrain. Monsieur de Bougrelon. Chute du dandy, fête du langage.
Linda Hamrin Nesby: The Sense of Decadence in Knut Hamsun’s Hunger (1890)
Cathrine Theodorsen: Leopold Andrians Der Garten der Erkenntnis (1895). Über Dilettantismus, Anempfindung und Nietzsches Methapher vom »Müßiggänger im Garten des Wissens«

»Der Sammelband (ist) als ein gewichtiger Beitrag zur Dekadenz- bzw. Ästhetizismusforschung zu bewerten. Zumeist vielversprechende, zum Teil sogar überraschende Neuansätze werden mit berechtigter Forschungskritik verbunden.« (Text&Kontext. Zeitschrift für germanistische Literaturforschung in Skandinavien 2005, Heft 27.1-2)

  • ISBN: 978-3-93232-431-4
  • 192 Seiten
  • Broschur
  • Am 26.01.2004 erschienen
  • Deutsch, English
Diese Website nutzt Cookies, um bestmögliche Funktionalität bieten zu können. Datenschutzhinweise
Verstanden