Norbert W. Schlinkert

Das sich selbst erhellende Bewußtsein als poetisches Ich

Von Adam Bernd zu Karl Philipp Moritz, von Jean Paul zu Sören Kierkegaard. Eine hermeneutisch-phänomenologische Untersuchung

Das poetische Ich ist mitten unter uns. Es hat die selben Wünsche und Hoffnungen, die selben Ängste und ist den selben Deformationen ausgesetzt wie ein lebendiger Mensch, der »einen fünf Fuß hohen Körper mit Häuten und malpighischem Schleim und Haarröhren« sein eigen nennt, so wie dies einmal Jean Paul in seiner Selberlebensbeschreibung ausdrückte. Auf welche Art und Weise aber kam das poetische Ich in die (literarische) Welt, wer hat es wie erschaffen, oder hat es sich gleichsam selbst erschaffen? Und vor allem auch: welcher Geist und welche kulturelle Praxis stand Pate bei seiner Entstehung?

Die Untersuchung zeigt unter Berücksichtigung der soziokulturellen Entwicklung Mitteleuropas von Ende des 17. bis Anfang des 20. Jahrhunderts die Entwicklungslinien auf, die das nicht mehr normierte und typisierte, sondern unberechenbar eigenständige, inventorische und damit poetische Ich möglich gemacht haben. Die Anfänge des mit sich selbst ringenden, deformierten Ich in autobiographischen Texten eines Adam Bernd und Karl Philipp Moritz werden ebenso beleuchtet wie die vielfach reflektierten, auch theoretisch untermauerten Ich-Setzungen Jean Pauls und die Selbstreflexionen des poetischen Ich als poetisches Ich in Texten Sören Kierkegaards.

  • ISBN: 978-3-86525-152-7
  • 348 Seiten
  • Broschur
  • Am 22.12.2010 erschienen
  • Deutsch
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