Literaturwissenschaft

Nicola Kaminski / Jens Ruchatz

Journalliteratur – ein Avertissement

(Pfennig-Magazin zur Journalliteratur, Heft 1)

Als verstünde sich das von selbst, denken wir Literatur buchförmig und als Schrifttexte. Dabei kam seit Ende des 18. Jahrhunderts ein Großteil der im weiteren wie engeren Sinn literarischen Publikationen in Journalen auf den Markt: Zeitungen, Zeitschriften, literarischen Taschenbüchern und verwandten periodischen Printmedien. Nimmt man die Materialität journal-literarischer Textform sowie die medien-spezifische Distributionsweise ernst, so wird evident, daß die Rezipient/inn/en des 19. Jahrhunderts, selbst wenn der Wortlaut von Schriftbeiträgen oder die visuelle Form von Abbildungen identisch sind, ganz anderes gelesen haben als wir in unseren modernen buchförmigen Neuausgaben. Denn der journalliterarische Text erscheint im medialen Verbund anderer Schrift- und Bildtexte, er präsentiert sich nicht als geschlossenes Kunstwerk, sondern prinzipiell auf Fortsetzung angelegt, womöglich in Lieferungen gebrochen.

Dieses literatur-, medien- und kunstgeschichtliche Forschungsdesiderat im Wortsinn sichtbar zu machen, um von da aus Fragen aufzufächern und ein material-philologisches Erschließungsangebot zu skizzieren, unternimmt das erste Heft des »Pfennig-Magazins zur Journalliteratur«. Flankierend zur buchförmigen Reihe »Journalliteratur«, in der die DFG-Forschergruppe »Journalliteratur: Formatbedingungen, visuelles Design, Rezeptionskulturen« ihre Ergebnisse vorlegen wird, stellen die Hefte des »Pfennig-Magazins« im Format von Brockhaus’ »Pfennig-Magazin der Gesellschaft zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse« (zuerst 1833) Projektideen, Fallstudien und thematisch affine kleinere Publikationen vor.

»Einen informativen Aufriss dieser Forschungsperspektiven bietet das erste Heft des Pfennig-Magazins für Journalliteratur, wobei das Desiderat, das zu bearbeiten die DFG-Forschergruppe antritt, anhand konkreter und durch 18 farbige Abbildungen belegte Beispiele skizziert und aufgezeigt wird.»

www.literaturkritik.de, 11.11.2017
  • ISBN: 978-3-86525-571-6
  • zahlreiche farbige Abb.
  • 44 Seiten
  • geheftet im Quartformat, Pfennig-Magazin zur Journalliteratur, Heft 1
  • Am 31.05.2017 erschienen
  • Deutsch
Diese Website nutzt Cookies, um bestmögliche Funktionalität bieten zu können. Datenschutzhinweise
Verstanden