Der Band präsentiert medien- und literaturwissenschaftliche Lektüren miszellaner Medienformate wie Sammlungen, Zeitungen, Zeitschriften, Anthologien oder Taschenbücher sowie von mit diesen Formaten verbundenen Romanstrukturen und Erzählverfahren (u.a. bei Jean Paul, Gottfried Keller, Wilhelm Raabe, Theodor Fontane und Veza Canetti). Dabei werden einerseits historische Lektürepraktiken wie ›nomadisches‹, ›zerstreutes‹ oder ›miszellanes Lesen‹ und deren (mediale) Selbstreflexion in den Blick genommen, andererseits Aporien aktueller wissenschaftlicher Lesetheorien und Lektürepraktiken des ›close‹, ›distant‹ und ›scalable reading‹ aufgezeigt. Miszellanität wird verstanden als grundlegende mediale Formatbedingung, die eine breite Leseradressierung garantiert, indem diverse kurze oder fragmentierte und auf Fortsetzung hin angelegte Textsorten, Bildformate und mannigfaltige heterogene Themen vermischt werden. Derart kann das Konzept als Komplementärbegriff zur jüngst in der medienhistorisch informierten literaturwissenschaftlichen Forschung breit diskutierten Serialität etabliert werden. Der Sammelband dokumentiert die dritte internationale Konferenz der DFG-Forschergruppe »Journalliteratur«.