Stephanie Blum

Poetologische Lyrik der Frühaufklärung

Gattungsfragen, Diskurse, Genderaspekte

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Die bisher nur am Rande und in Einzelaspekten untersuchte Gattung der poetologischen Lyrik ist ein zentrales Kommunikationsmedium für Fragen um formale, sprachliche und inhaltliche Darstellungsmaximen, für Fragen der Literaturkritik und des Geschmacks, der Traditionsbindung sowie der gesellschaftlichen Positionierung der frühaufklärerischen Dichtung. Die Studie versteht sich als erste systematische Untersuchung poetologischer Lyrik der Frühaufklärung, insbesondere im Zeitraum zwischen 1725 und 1745, in dem zentrale poetologische Schriften erscheinen und der poetologische Diskurs in öffentlich geführten Debatten – mithin im Literaturstreit – besonders virulent ist.
Bisher kaum erforschte Autoren wie beispielsweise Carl Christian Gärtner, Samuel Ephraim From oder Gottfried Ephraim Müller, aber auch bekanntere Namen wie Abraham Gotthelf Kästner, Johann Elias Schlegel, Johann Jacob Bodmer und Johann Christoph Gottsched leisten mit ihren oft intertextuell verbundenen Lehr- und Gelegenheitsgedichten ebenso zentrale poetologische Reflexionen wie Autorinnen, die dabei zugleich die Frage nach der Legitimität weiblicher Autorschaft zur Disposition stellen. Die Studie widmet sich dem erstaunlich umfangreichen Textkorpus poetologischer Lyrik unter drei Blickwinkeln: Sie erörtert Gattungsfragen anhand poetologischer Lehrgedichte, sie verortet poetologische Lyrik innerhalb zentraler poetologischer Diskurse der Frühaufklärung und sie untersucht Genderaspekte in Gedichten von Christiana Mariana von Ziegler, Luise Adelgunde Victorie Gottsched und Sidonia Hedwig Zäunemann. In Einzelanalysen und vergleichenden Kapiteln zeigt die Studie den spezifischen poetologischen Beitrag dieser frühaufklärerischen Form und verortet sie innerhalb der Kommunikationsnetzwerke ihrer Zeit.

»In detaillierten Nachforschungen wird ein komplexes Netz der Gedichte und deren Bezug zum zeitgenössischen Literaturbetrieb dargelegt. Dabei werden zahlreiche nicht-kanonisierte Dichter sowie Werke in populären Literaturstreiten berücksichtigt. Wie im Untertitel angekündigt, ist der Genderaspekt eines der größeren Anliegen der Arbeit. Eigene Poetiken schreiben Autorinnen beispielsweise nicht, daher wird deren Poetik hier erstmals direkt aus den Gedichten ausgearbeitet. Als weitere Forschungsleistung ist das Aufspüren dieser Gedichte in zeitgenössischen Zeitschriften zu verzeichnen.«

Dîlan Canan Cakir, Germanistik 60 (2019) H.3-4, S. 849.

»eine höchst lesenswerte, detailgenaue und gelehrte, ebenso historisch-philologisch wie literatursoziologisch verfahrende Studie«

Sonja Klimek, Lessing Yearkbook 47 (2020), S. 217.
  • ISBN: 978-3-86525-633-1
  • 336 Seiten
  • Hardcover
  • Am 31.01.2018 erschienen
  • Deutsch
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