Hans-Joachim Schwarz

Immanuel Kant – Lebenskrise und diätetische Wende

Psychologisch-biographische Studie

Wie konnte es dazu kommen, dass Immanuel Kant mit vierzig Jahren trotz erfolgreicher philosophischer Tätigkeit und hoher gesellschaftlicher Akzeptanz in eine schwere persönliche Krise geriet? Und auf welche Weise ist es ihm gelungen, seine Lebenskrise zu bewältigen? Was hat ihn nach ihrer Überwindung bewogen, sein persönliches Leben vollständig am Erhalt seiner Gesundheit nach den bereits in der Antike propagierten Prinzipien der Diätetik für eine umfassende gesunde Lebensführung auszurichten, und zwar so radikal, dass seine durch Maximen und Regeln neu bestimmte Lebensgestaltung von der Nachwelt bisweilen belächelt, mitunter gar als Symptom einer psychischen Störung angesehen wurde?
Diesen Fragen wird in der Studie aus dem Blickwinkel eines Psychotherapeuten konsequent nachgegangen. Durch den in der Kant-Forschung bisher noch nicht verfolgten psychologischen Untersuchungsansatz unter Einbeziehung der seinerzeit einschlägigen ärztlich-diätetischen Publikationen werden die Faktoren aufgedeckt, die zur Entstehung der Lebenskrise führten sowie die Bedingungen für eine grundsätzliche persönliche Neuorientierung zur Bewältigung der Krise deutlich gemacht. Die neue Sicht auf die Persönlichkeit und die den Lebensweg Kants bestimmenden Motive und Ziele kann die bisher schwer nachvollziehbaren Veränderungen in der Lebensweise Kants nach seinem 40. Jahr erstmals psychologisch schlüssig erklären. Ebenso kann sie plausibel begründen, warum der Philosoph seine Heimatstadt Königsberg trotz verlockender Angebote eines größeren Wirkungskreises nicht verlassen hat. – Im Übrigen setzt sich die Studie auch ausführlich mit der Frage auseinander, ob Kant nicht womöglich an einer Hypochondrie litt, wie von einigen seiner Biographen konstatiert.

»ein lesenswerter Beitrag zur Kant-Forschung«

»Schwarz schreibt als sensibler Interpret ohne reduktionistische Annahmen oder dogmatische Thesen, was die Lektüre des Buches angenehm und lehrreich macht.«

»Kants Leben wird in seinem neuen Buch durch umfassende Auswertung der verfügbaren Quellen und der frühen biographischen Darstellungen seit dem 18. Jahrhundert bis zu den neuesten Gesamtdarstellungen etwa von Manfred Kühn, Manfred Geier oder Steffen Dietzsch genau rekonstruiert, und zwar im Hinblick auf seine Lebensführung inklusive Krankheitsgeschichte.«

Hier der Link zur vollständigen Rezension: http://www.informationsmittel-fuer-bibliotheken.de/showfile.php?id=9854

Till Kinzel, Informationsmittel (IFB), Jahrgang 27 (2019), Heft 3

»Hans-Joachim Schwarz hat reichlich gelesen, zusammengetragen, viel gedacht und gut formuliert.«

Florian Steger, Das achtzehnte Jahrhundert 45 (2021) H. 1, S. 111.

Hans-Joachim Schwarz

Hans-Joachim Schwarz, geb. 1939 in Berlin, studierte Psychologie in Hamburg und Freiburg (Diplom 1964) sowie Philosophie in Freiburg und an der FU Berlin (1964–1968). 1972–2005 als Psychotherapeut in eigener Praxis tätig. 1992–2001 Präsident des Deutschen Psychothera-peutenverbandes. 2009 Diotima-Ehrenpreis der Deutschen Psychotherapeutenschaft. – Aufsatz (mit Renate Schwarz) Zur Krankheit Moses Mendelssohns, in: Mendelssohn-Studien, Bd. 18, Hannover 2013. Psychologisch-biographische Studie (mit R. Schwarz) Moses Mendelssohn und die Krankheit der Gelehrten, Wehrhahn Verlag, Hannover 2014.

  • ISBN: 978-3-86525-706-2
  • 25 Abb.
  • 432 Seiten
  • Hardcover
  • Am 04.04.2019 erschienen
  • Deutsch
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