Gerecht ist, was dem Mächtigsten genehm ist?
Man muss zugeben, dass die Menschen unter Gerechtigkeit etwas anderes verstehen als das, was dem Mächtigen gefällt und was unbestraft bleibt.
Es geht darum, den formellen Grund zu finden, der uns lehren soll, worin die Gerechtigkeit besteht und was die Menschen meinen, wenn sie eine Handlung gerecht oder ungerecht nennen.
Das Recht kann nicht ungerecht sein – das wäre ein Widerspruch – aber das Gesetz kann es sein.
Gerechtigkeit ist nichts anderes als das, was gleichermaßen der Weisheit und der Güte entspricht.
Versetzen Sie sich in die Lage des anderen, und Sie werden den richtigen Standpunkt haben, um zu beurteilen, was gerecht ist und was nicht.
Ehrenhaft leben! Niemanden schädigen! Jedem das Seine zugestehen!
Ebenso wenig wie seine Seele kann also das Eigentum am Körper eines Menschen nicht erworben werden.
Kinder sind kein Eigentum ihrer Erzeuger.
Kein Herr hat das Recht, seine Sklaven so zu behandeln, dass sie zornig oder unglücklich werden.
Wollten wir uns allein an das strenge Recht halten, so würden amerikanische Menschenfresser das Recht haben, ihre Gefangenen zu verzehren.
Gottfried Wilhelm Leibniz (1646–1716)