Martin Rector

Paulus Böhmer

Malerpoet und Lyriker des Großformats (1936–2018)

Lange fehlte sein Name in den einschlägigen Kompendien und Darstellungen, vier Jahrzehnte lang war er nur ein Geheimtip unter Weggenossen und Insidern der Subkultur: der 1936 in Berlin geborene und 2018 in Frankfurt am Main gestorbene Schöpfer bildkünstlerischer Collagen und monumentaler Langgedichte Paul Christoph Böhmer, der sich seit 1965 Paulus Böhmer nannte. Erst in seinem letzten Lebensjahrzehnt besann sich der etablierte Literaturbetrieb auf sein über 30 Buchveröffentlichungen umfassendes Œuvre und ehrte ihn mit mehreren renommierten Preisen. Grund genug für einen ersten Versuch, Leben und Werk dieses sperrigen Außenseiters nachzuzeichnen. Böhmer debütierte Mitte der 1960er Jahre als Malerpoet im Milieu der alternativen Werkstatt-Galerien, profilierte sich in den 70er Jahren mit Text-Bild-Collagen und Gouachen in der linken kulturrevolutionären Szene und leitete danach über zwei Jahrzehnte das Hessische Literaturbüro. Allmählich erschienen seine Lyrik-Bände auch in großen Publikumsverlagen, darunter als ›work in progress‹ sein literarisches Hauptwerk, eine Folge von 21 jeweils nummerierten Langgedichten unter dem gemeinsamen Titel »Kaddish«, ein in der zeitgenössischen deutschen Literatur einzig dastehendes Corpus assoziativ-eruptiver Poeme epischen Ausmaßes. – Eine erste Vollständigkeit anstrebende Bibliographie von Böhmers Veröffentlichungen mit der wichtigsten Sekundärliteratur sowie eine kurze Vita und ein Namensregister schließen den Band ab.

  • ISBN: 978-3-86525-726-0
  • Mit einer Werkbibliographie
  • 96 Seiten
  • Hardcover
  • Am 18.11.2019 erschienen
  • Deutsch
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