Schwesternschaften reichen zurück in ferne Tage, greifen aus in unbekannte Stunden, fragen nach dem, was im kleinen Jetzt denkbar, spürbar, möglich wäre und war und ist. Sie spannen sich von Philomele zu Undine, von Sappho zu Kafka, begeben sich auf einen Streifzug, der nach Verschwesterten Ausschau hält – den mythischen und märchenhaften, den verlorenen und neu gefundenen, den womöglich noch zu gewinnenden. Gleich welchen Geschlechts, welchen Genders, gleich ob freundschaftlich, romantisch, brüderlich, okkassionell: die Verschwesterung, die hier gemeint ist, geschieht im Spinnen, im gemeinsamen Spinnen – im Erspinnen von Glücksmomenten, im Erspinnen einer elegischen und zugleich flatterhaften, tänzerischen Sprache, im Erspinnen von Träumen und Wünschen, wie dem, (wieder) Elefant zu sein. Zusammengenommen und fortgesponnen, verwoben und verflochten ergeben die zarten Fäden ein Gewebe, an das die Lesenden und Lauschenden anzuknüpfen eingeladen sind.
»Antje-Kathrin Mettin versteht, was die Lyrik trägt – größtmögliche Freiheit und Eigenständigkeit der Sprache und der Ideen. Sie hat daraus etwas höchst Beglückendes geschaffen, Gedichte, die der Welt gefehlt haben.« Yevgeniy Breyger
Antje-Kathrin Mettin
Antje-Kathrin Mettin wurde 1989 am Niederrhein geboren. Ihr Schaffen bewegt sich zwischen Dichtung und Schauspiel, Literatur und Theater, Kunst und Wissenschaft. Sie studierte in Leipzig und Paris. Neben klassischen Formen der Dichtung erprobt sie mit ihren Mikrogrammen, lyrischen Continuationen in Wort und Bild, dichterisches Schaffen auch im digitalen Raum. Derzeit arbeitet sie an einem Buch, das sich Walter Benjamins unabgeschlossener Theorie des Märchens widmet. Sie wohnt in Leipzig und Wien.