1741 erschien die phantastische Reise eines jungen Norwegers in die Unterwelt des norwegisch-dänischen Dichters Ludvig Holberg. Der noch im selben Jahr auf Deutsch unter dem Titel Nicolai Klims Unterirdische Reise veröffentlichte Roman ist die erste Hohlwelt-Erzählung der Frühen Neuzeit. 1665 hatte der Athansius Kircher mit Mundus subterraneus das erste Werk zur Geografie des Erdinneren vorgelegt. Bei Holberg hingegen bildet das Erd-innere einen innerweltlichen Kosmos mit Planeten, Trabanten und Fixsternen. Die im Stile Lukians gehaltene Reise von Niels (Nicolai) Klim durch diese kosmische Innenwelt wird zu einer vergnüglichen Fahrt durch ein innerirdisches Sonnensystem, das von phantastischen Wesen bewohnt wird, mit denen der Protagonist die Geschicke der Welt erörtert. Der Roman war bei seinem Erscheinen ein europäischer Bestseller.
Die in der Reihe Weltraumreisen herausgegebene Ausgabe basiert auf der ersten deutschen Übersetzung von 1741, die, um Erläuterungen und ein Nachwort ergänzt, erstmals wieder verfügbar ist.