Anke Sawahn

›Who is Hans‹

Das kurze Leben von Hans Rosenbaum (1920–1940)

Hans Rosenbaum aus Hannover wurde nur 20 Jahre alt. Die Hälfte seines kurzen Lebens verbrachte er in den Rotenburger Anstalten der Inneren Mission in Rotenburg/Wumme. Er wurde 1940 als Opfer der nationalsozialistischen »Aktion T4« (»Euthanasie«) in der Tötungsanstalt umgebracht. Es ist kein Bild von Hans Rosenbaum überliefert. Es lebt keine Person mehr, die sich an ihn erinnern kann. Die Nachfahren seiner Familie wussten bis vor wenigen Jahren nichts über Hans Rosenbaum.
In einer sorgfältigen Auswertung der wenigen Spuren über sein Leben ist es der Historikerin Dr. Anke Sawahn gelungen, Hans Rosenbaum als Mensch, als Sohn und als Bruder sichtbarer zu machen. Denn in seiner Personenakte im Archiv der Anstalten sind Briefe von seiner Mutter Jenny Rosenbaum erhalten, die die Sicht auf Hans Rosenbaum von der technokratischen Enge der amtlichen Dokumente befreien. Jenny Rosenbaums liebevoller Blick auf ihr Kind geht über seinen Bedarf an Zuwendung und Unterstützung hinaus und macht seine Fähigkeiten, seine Beziehung zur jüngeren Schwester und seine Rolle im Familienleben sichtbar.
Somit leistet Anke Sawahn einen wichtigen Beitrag zur Erinnerungskultur, der über die bloße Erinnerung an die Verfolgung und Ermordung von Menschen mit zugeschriebener Behinderung oder Beeinträchtigung hinausgeht, indem er den Menschen und das Individuum würdigt.

  • ISBN: 978-3-98859-121-0
  • ZeitZentrum Zivilcourage, Schriften zur Erinnerung Heft 8
  • 84 Seiten
  • Broschur
  • Am 08.10.2025 erschienen
  • Deutsch
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