Ästhetische Eigenzeiten

Hrsg. von Michael Gamper / Helmut Hühn

Zeit der Darstellung

Ästhetische Eigenzeiten in Kunst, Literatur und Wissenschaft

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»Eigentlich hat jedes veränderliche Ding das Maß seiner Zeit in sich; dies bestehet, wenn auch kein anderes da wäre; keine zwei Dinge der Welt haben dasselbe Maß der Zeit.« Johann Gottfried Herder statuiert 1799 die grundständige Eigenzeitlichkeit der Dinge und Lebewesen und die damit verbundene globale Pluralität von Zeitlichkeiten. Er benennt so das zentrale Faszinosum, das dem vorliegenden Band zu Grunde liegt, und verortet zugleich seinen historischen Entstehungszusammenhang.

Gezeigt wird in 14 Aufsätzen an Beispielen aus Kunst, Literatur und Wissenschaft, wie einerseits an einzelnen Artefakten sich Zeit darstellt und damit relevante Einsichten in die Erscheinungsformen von Temporalität gewonnen werden können, wie andererseits aber auch jeder Darstellungsprozess zeitlich organisiert ist und durch die temporale Ausdehnung seine Eigenheit gewinnt. In dieser doppelten Hinsicht prägen sich »Ästhetische Eigenzeiten« aus, deren ästhetik-, kultur- und wissensgeschichtliche Bedeutung hier vermessen wird.

Michael Gamper, Helmut Hühn
Einleitung

I. Kunst

Helmut Hühn
Zeit und Zeitdarstellung in Caspar David Friedrichs Lebensstufen

Johannes Grave
Der Akt des Bildbetrachtens. Überlegungen zur rezeptionsästhetischen Temporalität des Bildes

Christian Scholl
Die Zeit der Architektur. Bauen und Entwerfen als Prozess zwischen Historismus und Moderne

Verena Krieger
Transzendenz der Zeit. Bildkonzepte absoluter Gegenwärtigkeit in der Kunst der klassischen Moderne

Thomas Lange
Geschichte visualisieren: William Kentridges Felix in Exile (1994)

II. Literatur

Dirk Oschmann
Das Epos in Zeiten des Romans. Goethes Herrmann und Dorothea

Jutta Heinz
»Es hatte nun die Zeit ihr Recht verloren«. »Absolute Gegenwart« als poetische Eigenzeitlichkeit in Novalis' Astralis-Gedicht

Jan Urbich
Poetische Eigenzeiten in Hölderlins Brod und Wein im Licht seiner Zeitphilosophie

Peter Schnyder
»Die Zeit bringt Rath.« Schillers Wilhelm Tell als Drama der Temporalität

Ralf Simon
West-östliche Eigenzeiten und ihre Vermittlung im Gedicht.
Überlegungen zu Goethes Divan mit Rückblick auf Herder

Klaus Manger
Webstuhl Zeit. Temporalstrukturen in Goethes Faust

III. Wissenschaft

Michael Gamper
Zukünfte schreiben. Experimentale Eigenzeitlichkeit frühneuzeitlicher Futurologie

Olaf Breidbach
Zeit-Dimension und Verzeitlichung. Das Maß der Wissenschaften

Tilman Reitz
Zeitmanagement im Frühsozialismus.
Ökonomische Zwänge und organisiertes Leben

Ästhetische Eigenzeiten 01 (243 KB)



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  • ISBN: 978-3-86525-371-2
  • Ästhetische Eigenzeiten, Band 1
  • zahlreiche teils farbige Abb.
  • 400 Seiten
  • Hardcover
  • Am 14.01.2014 erschienen
  • Deutsch
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