Die Menschheit befindet sich auf dem absteigenden Ast. In Frauke Bergers Comic Grün wird das besonders deutlich, denn Menschen gibt es dort nicht mehr. Auf einem Planeten, den der Abbau von Bodenschätzen zerstört hat, leben Spezies wie »Wandler«, »Nomaden« oder »Hybride« – und Pflanzen. Nicht passiv und dekorativ, wie Pflanzen traditionell häufig sind, sondern aktiv und brutal erobert eine »grüne Seuche« den Planeten zurück und vernichtet dabei alles, was sich ihr in den Weg stellt. In Grün zerstören Pflanzen nicht nur, sie sprechen und handeln auch, ja sie erzählen sogar. Vor dem Hintergrund aktueller Kulturtheorien analysiert dieses Buch die bilderzählerischen Mittel von Grün und begibt sich auf die Suche nach dem, was Bergers grafischen Text zu einem posthumanen Comic macht. Grün handelt von pflanzlichem Erzählen als Widerstand gegen das Anthropozän.