»Saures Buch ordnet Schinkels Äußerungen in den Kontext der zeitgenössischen Geistesströmungen ein und offenbart dadurch schlüssig, wie sehr Schinkels Denken vom Idealismus geprägt war. Nun wird man nicht sagen können, diese Erkenntnis stelle eine Überraschung dar. Aber es ist eben wichtig, dass die lange stillschweigend vorausgesetzte oder kursorisch abgenickte Annahme, Schinkel sei ein geistiges und ästhetisches Kind seiner Zeit gewesen […], hier durch ausgebreitetes Quellenmaterial Bestätigung findet.«
»Saure gelingt es, durch eine Fülle von Parallellektüren Schinkel an seinem angestammten Platze noch fester zu fundamentieren.«
Schon in früheren Arbeiten »zeigt sich das zunehmende Forschungsinteresse, Schinkel nicht nur als prägende Figur einer künstlerischen Praxis, sondern auch als einen einflussreichen Theoretiker innerhalb der kultur- und ideengeschichtlichen Entwicklung des deutschen Idealismus und der Romantik zu interpretieren. Mit Saures Arbeit liegt nun erstmals eine umfassende Darstellung und Einordnung dieser Position vor.«
»Als Baukünstler setzt Schinkel für das 19. Jahrhundert zwar mit weitreichender Wirkung deutliche Impulse und verfolgt ein individuell entwickeltes Programm, dessen geschichtsphilosophische und ästhetische Denkbilder jedoch eng dem deutschen Idealismus verhaftet sind […]. Dies stellt Saure schlüssig argumentierend als eine komplex aufgearbeitete Zusammenschau von Bezügen und Hintergründen dar, in denen Schinkels Welt- und Gesellschaftsbild aufgeht. Erwähnenswert sind diesbezüglich auch die im Anhang befindlichen Exkurse zum Stand der Schinkelforschung, zur Editionslage des Textnachlasses und zur Konzeption des Architektonischen Lehrbuchs.«
Es »wird deutlich, dass besonders die von Fokke Christian Peters (2001) resümierend geforderten weiterführenden Überlegungen ›zur Eingrenzung der theoretischen Einflüsse auf die geistige Einstellung Schinkels‹ mit Saures Arbeit eine vertiefende Fortsetzung gefunden haben. Saures Studie ermöglicht so einen präzisierten Blickwinkel auf das Werk und die Person Schinkels und zeigt dessen stets disziplinübergreifenden Ansatz […]. Die lesenswerte Arbeit steuert damit eine exemplarische Analyse einer prägenden Persönlichkeit des 19. Jahrhunderts bei […].«
»[I]t is precisely Schinkel's lack of originality which gives this revised Marburg dissertation […] its angle. According to Saure, Schinkel was not only personally acquainted with the leading intellectuals of his day, but used their ideas to construct a historical-philosophical world-view which typified German Idealism to a remarkable degree. […] Saure does a solid job of tracing how the ›Reich der Ideen‹ impacted on his architectural practice.«
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