Im Mittelpunkt des Bandes steht die Geschichte der angewandten anthropologischen Ästhetik zwischen 1700 und 1900 im deutschen und ›habsburgischen‹ Raum. Die französische und britische Ästhetik kommen als Kontexte ebenso in den Blick wie die Protoästhetik zu Beginn des 18. und die national gefärbte Bildungsästhetik am Ausgang des 19. Jahrhunderts. Die Beiträge akzentuieren die verschiedenen Formen des Sowohl-als-auch-Denkens innerhalb eines integrativen Schönheitsdiskurses, der stets auf die Verknüpfung von Theorie und Praxis, die Inbeziehungsetzung von Tradition und Innovation und die Ausbalancierung von Vernunft und Sinnlichkeit bedacht war.
Das Themenfeld umfasst theoretische und praktische Bezüge der Musik-, Garten-, Frauen-, Universitäts- und Kunst- bzw. Literaturästhetik sowie angrenzende Gebiete wie die popularaufklärerische Rhetorik. Behandelt werden dabei u.a. Edmund Burke, Jean-Baptiste Du Bos, Johann Joachim Eschenburg, Franz Ficker, August Greguss, Michael Greguss, Karl Heinrich Heydenreich, August Gottlieb Meißner, Ernst Platner, Tobias Gottfried Schröer, Ferenc Széchényi und Friedrich August Clemens Werthes.