Sophie von La Roche
Hrsg. von Bodo Plachta

Mein Schreibetisch

In ihrem Buch Mein Schreibetisch, das 1800 in zwei Bänden erschien, unternimmt Sophie von La Roche (1730–1807) eine akribische Inspektion all dessen, was sich auf ihrem Arbeitstisch befindet oder in Fächern und Ablagen verwahrt wird. Nicht der Schreibtisch als Möbel steht im Vordergrund der Betrachtung. Die Autorin schenkt ihre Aufmerksamkeit den Notizen, Exzerpten, Briefen und den Büchern, die auf dem »einfachen Tisch« lagen oder gegenwärtig liegen. Der »Schreibetisch« ist der viel geschätzte Schreibort und eine »unerschöpfliche Quelle edler Vergnügungen für meinen Geist und für mein Herz«. Er ist aber auch ein Archiv, wo die Autorin in Konvoluten, Paketen, auf »Blättern«, »Läppchen«, glatt gebügelten »Makulaturbogen« und in Büchern die Themen, Inhalte und Werte der »moralischen Welt« verwahrt, die ihr wichtig und Vorbilder waren. Am Ende des 18. Jahrhunderts zieht Sophie von La Roche Bilanz: Sie erläutert ihre Lektüren, empfiehlt Lieblingsbücher, gibt Ratschläge für Bildung und Selbstbildung, zitiert aus ihrem Briefwechsel und erzählt von vielen Freundschaften. So wird das Buch eine kulturelle tour d’horizon und die Selbsterforschung einer schreibenden Frau, die davon Zeugnis ablegt, wie es mit ihrem »Geiste und Charakter vorwärts oder rückwärts ging«.

  • ISBN: 978-3-86525-941-7
  • Edition Fonte 4
  • 3 Abbildungen
  • 328 Seiten
  • Hardcover
  • Am 29.04.2022 erschienen
  • Deutsch, Français
Diese Website nutzt Cookies, um bestmögliche Funktionalität bieten zu können. Datenschutzhinweise
Verstanden